Offener Kindergarten bedeutet, dass die Kinder die Möglichkeit haben, Räume mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu entdecken. Durch die Wahlmöglichkeiten im offenen System, lernen die Kinder ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und entwickeln sich zu selbstbewussten und selbstsicheren Persönlichkeiten.

Im offenen System sind wir offen für …

… die Bedürfnisse und Interessen der Kinder.  Jedes Kind kann selbstständig seinen Platz suchen und finden. Durch das partizipative Arbeiten verändern sich die unterschiedlichen Spielmaterialien der Räume. Täglich wachsen sie an den neuen Herausforderungen und können ihre Bedürfnisse neu in Frage stellen.

… Nähe und Distanz. Jedes Kind ist anders! Manche suchen den Kontakt und die Nähe zu anderen Kindern und Pädagoginnen, während andere Kinder lieber noch für sich selbst sind. Die Aufgabe von uns Pädagoginnen ist die Beziehungen zu den Kindern unterschiedlich und nach den Wünschen der Kinder zu gestalten.

… Prozesse der Zusammenarbeit im Team.  Die Arbeit im offenen System braucht ein hohes Maß an Kooperation, Flexibilität, Spontanität und ständige Absprachen. Es braucht die Offenheit, Unterschiede stehen zu lassen und einen gemeinsamen Weg in der Arbeit zu gehen.

… die Erfahrungen anderer.  Nur durch Erfahrungen kann man sich weiterentwickeln. Im offenen System profitieren wir täglich von den Erfahrungen der anderen Mitarbeiter / Innen und der Eltern.

… einen ehrlichen, verständnisvollen Austausch mit Eltern.  Wir brauchen die Offenheit für die Meinungen, Befürchtungen und Sorgen der Eltern.

… einen regelmäßigen Austausch mit dem Träger, um eine bestmögliche Arbeit mit und für die Kinder zu gewährleisten.  Gemeindebedienstete und Kindergärtnerinnen haben unterschiedliche Zugänge zur Arbeit im Kindergarten. Gegenseitiges Verstehen und Offenheit ist wichtig, um gemeinsame Ziele erreichen zu können.

… die Kinder und für uns selbst, um bessere Bedingungen zu erreichen.  Wir sind Anwalt für das Kind und für uns selbst.

… eigene Veränderungen und Lernprozesse.  Dies bedeutet bereit zu sein, an sich selbst zu arbeiten, Standpunkte, aufzugeben und sich stetig weiterzuentwickeln.

… regelmäßige Partizipation.  Im offenen System können die Kinder täglich frei entscheiden und mitbestimmen, an welchen Angeboten oder Ausflügen sie teilnehmen wollen. Wir als Pädagogen trauen ihnen diese Aufgabe zu und unterstützen sie dabei. 

 

Wie findet Partizipation in unserm Kindergarten statt?

Partizipation (Teilnahme) der Kinder, findet bewusst im
Kindergartenalltag statt. Schon morgens, wenn die Kinder den
Kindergarten betreten, haben sie die Möglichkeit auf ihre
Bedürfnisse zu achten und sich für einen Raum zu entscheiden. Auch
im Morgenkreis können die Kinder wählen, welche Angebote sie
besuchen möchten oder, ob sie ihr Spiel fortsetzen wollen.
Kinderkonferenzen zu bestimmten Themen, bei denen die Kinder
Vorschläge mitteilen und abstimmen können, fördern das
demokratische Denken. Kinder bekommen eine Stimme, werden
gehört und erfahren, dass sie mit ihr etwas erreichen können.

Wie sind die Funktionsräume aufgebaut?

Ein wesentliches Element unserer pädagogischen Arbeit stellt die
Ausstattung und Gestaltung der verschiedenen Spielräume /
Funktionsräume dar. Sie sollen vielfältig, anregend und an den
Kindern orientierte Möglichkeiten zum Lernen bieten. Dabei sollte
ihre Funktion für die Kinder eindeutig erkennbar sein. Dabei geht
es um das Bedürfnis nach Bewegung, Ruhe, Kommunikation und
Selbstausdruck.